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Appelle an die Politik: Zentralverband setzt sich für Hilfsprogramm ein

Gemeinsam mit dem ZDH kämpft der Zentralverband dafür, dass das Bäckerhandwerk in das Energiekostendämpfungsprogramm aufgenommen wird. Eine Übersicht über die aktuellen Entwicklungen und was Sie jetzt tun können.

In den vergangenen Wochen war der Zentralverband im intensiven Austausch mit der Politik, um sich für eine Aufnahme in das Energiekostendämpfungsprogramm (EKDP) einzusetzen, unter das das Bäckerhandwerk aktuell nicht fällt – dazu zählten der Bundeskanzler, unsere ehemaligen Brotbotschafter Lindner und Özdemir, die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen sowie zahlreiche weitere Bundesminister und Mitglieder der EU-Kommission. Auch unsere amtierende Brotbotschafterin, die Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Gitta Connemann MdB, gehörte zum Personenkreis, dem wir unsere wichtigen Forderungen übermittelten. 

Handwerksbäckereien fallen nicht unter das EKDP 

Parallel zu unseren Bemühungen wandte sich die Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) mit einer schriftlichen Frage an die Bundesregierung, um zu erfahren, warum das Bäckerhandwerk nicht berücksichtigungsfähig ist.  

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) teilte mit, dass die Bundesregierung nur Unternehmen fördert, die der erarbeiteten Sektorenliste angehören. Mit dem EKDP werden nur Unternehmen gefördert, die sich in einer extremen Zwangslage befinden, weil sie sich sehr hohen Energiepreissteigerungen gegenübersehen, die sie aufgrund ihrer Wettbewerbssituation nicht weitergeben können. Handwerksbäckereien dagegen vertreiben ihre Produkte vorwiegend regional und nicht international und verfügten „daher nicht über eine ausreichende Handelsintensität“, so das BMWK. Selbstverständlich erhob der Zentralverband diesbezüglich Einspruch und trug dies auch an zahlreiche andere Politiker weiter. Gemeinsam mit dem ZDH setzen wir uns weiter dafür ein, dass das Bäckerhandwerk in die bereitgestellten Hilfen einbezogen wird. 

Soweit noch nicht erfolgt: Kontaktieren Sie Ihre Bundestags- und Landtagsabgeordneten! 

Jede weitere Forderung hilft. Daher ruft der Zentralverband alle Betriebe auf - soweit noch nicht geschehen - jetzt an den für sie zuständigen Bundestagsabgeordneten und den für sie zuständigen Landtagsabgeordneten das beigefügte, aktualisierte Musterschreiben zu senden! 

Ausblick: Bundesregierung kündigt weitere Verteuerung von Gas an 

Die Bundesregierung hat vor kurzem Regelungen beschlossen, die es den Gasversorgern erlauben, die höheren Preise des Weltmarkts auf die Kunden umzulegen. Diese könnten aber nun deutlich höher ausfallen als vom Bundeskanzler zunächst angekündigt: Anstatt der von ihm kalkulierten 2 Cent je Kilowattstunde und 200 bis 300 Euro für den Durchschnittshaushalt könnte im Extremfall eine vierstellige Summe fällig sein. Diese Extra-Abgabe kommt auf die ohnehin schon steigenden Gaspreise obendrauf. Die genaue Höhe der Umlage steht zwar noch nicht fest. Bundeswirtschaftsminister Habeck nannte jedoch gegenüber der Presse eine Größenordnung und rechnete mit 1,5 bis 5 Cent pro Kilowattstunde. In Kraft treten soll die geplante Umlage Anfang Oktober. Gelten soll sie 1,5 Jahre bis Frühjahr 2024. Der Minister appellierte dabei erneut an die Bevölkerung, Energie einzusparen.  

Der Zentralverband wird sich weiter für eine Einbeziehung des Bäckerhandwerks in den Hilfen einsetzen, die energieintensiven Wirtschaftsbranchen zur Dämpfung der steigenden Energiepreise bereitgestellt werden. Parallel dazu empfehlen wir nochmals allen Mitgliedsbetrieben, sich mit dem Thema Energieeffizienz zu befassen und Energie zu sparen! Anregungen dazu finden sich in unserem Newsletter-Beitrag „Die energieeffiziente Bäckerei“. 

Prüfen Sie außerdem, ob eine Umrüstung auf alternative Energieträger für Sie in Frage kommt. Hierzu gibt es technische Möglichkeiten, über die wir bereits wiederholt mit unserem Newsletter informiert haben – siehe Newsletter-Beitrag „Update: Können Betriebe Gasbacköfen auf andere Energieträger umrüsten?“

Stand: 4.August 2022